Vom Reden ins Handeln kommen
Eis und Schnee im idyllisch winterlich verzauberten Ebersberg täuschen nicht darüber hinweg: Es wird
heißer. Auch in unserem Landkreis verzeichnen die Wetterdienste jedes Jahr neue Hitze-Rekorde.
Nicht nur typische Risikogruppen wie Kinder, Schwangere und chronisch Kranke leiden unter hohen
Temperaturen im Sommer. Die Notaufnahmen der Kliniken sind an heißen Tagen überfüllt, es gibt
einen Versorgungsengpass auf den Stationen, viele Arztpraxen stehen angesichts zahlreicher an Hitze
leidender Patienten unter Dauerstress. Es kommt zu einem Anstieg an Erkrankten und zu vermehrten
Todesfällen.
Viele unterschiedliche Präventionsmaßnahmen müssen umgesetzt werden, um die Gesundheit der
Betroffenen zu schützen. Hierzu gehört zum Beispiel das Nutzen von Frühwarnsystemen und das
rechtzeitige Aufklären der Öffentlichkeit. Besonders berücksichtigt werden müssen z.B. Pflegeheime,
Krankenhäuser und Kindertageseinrichtungen, um besonders verletzliche Personengruppen zu
erreichen und zu schützen.
Um dieser komplexen Aufgabe gerecht zu werden, bedarf es eines reibungslosen Zusammenarbeitens
von Akteuren des Gesundheitssystems und der kommunalen Verwaltung. Und so trafen sich am 24. Januar 2024 Landrat Robert Niedergesäß mit Vertretern der Öffentlichen Sicherheit, des Klimaschutzmanagements, des Gesundheitsforums, der Kreisklinik, dem Ärztlichen Kreisverband, Health for Future und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit mit dem Ziel, als eine der ersten Landkreise in Ebersberg solch geeignete Strukturen rasch zu etablieren.
„Wir müssen vom Reden ins Handeln kommen“ fasste Marc Block als Vertreter von Health for Future
den Leitgedanken einer solchen Aktionsbündnisses zusammen. Nach einer regen Diskussion und
Austausch vieler konstruktiver Ideen gaben die Teilnehmer den Startschuss für die Gründung des
„Ebersberger Hitzeaktionsbündnisses“. Ein Aktionsbündnis, dass nun unter Federführung vom
Klimaanpassungsmanager Benedikt Hehn mit Leben gefüllt wird.
Landrat Robert Niedergesäß bedankte sich bei Dr. Marc Block für die Initiative und bei allen
Beteiligten für die Unterstützung. „Wir haben im Landkreis Ebersberg bereits ein starkes Netzwerk
und Fundament u.a. mit der Gesundheitsregion plus, unserem ärztlichen Kreisverband, der Kreisklinik
und unseren Klimaschutzakteuren, darauf können wir aufbauen und uns für die anstehenden
Herausforderungen bestens vorbereiten,“ so der Landrat.
Am 19. April 2024 findet im Alten Kino ein von Health for Future Ebersberg organisiertes
Hitzesymposium unter dem Motto „Klimawandel und Gesundheit – wenn Hitze zum Risiko wird“ statt,
bei dem neben Fachvorträgen zu Hitze und Gesundheit das Hitzeaktionsbündnis erstmals die
Ergebnisse seiner Arbeit der Öffentlichkeit vorstellen wird. Die Zeit bis dahin ist knapp, aber die Not
zum Handeln ist immens!