Am 9. April fand in München eine gemeinsame Diskussionsveranstaltung der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) und den 63 Ärztlichen Kreis- sowie acht Bezirksverbänden in Bayern, statt. Professor Dr. Harald Lesch, Fakultät für Physik der LMU München, Dr. Martin Herrmann, Vorsitzender der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e. V., sowie Dr. Marc Block, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands Ebersberg, informierten die Teilnehmenden über die gesundheitlichen Risiken der Klimakrise und präsentierten Konzepte zur Hitzeprävention. Gemeinsam mit Dr. Gerald Quitterer, Präsident der BLÄK, warben die Referenten für die Gründung von Hitzeschutzbündnissen auf regionaler und lokaler Ebene.
„2024 war der heißeste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Aufgrund des Klimawandels müssen wir künftig mit noch extremeren Hitzeperioden rechnen, die die Gesundheit der Menschen in Bayern erheblich gefährden können. Um Wissen über die gesundheitlichen Folgen von Hitze und die Bedeutung von Hitzeschutz flächendeckend zu verbreiten und gezielt beispielsweise in Gesundheitseinrichtungen, Schulen oder Betriebe zu transferieren, ist die Gründung von Hitzeschutzbündnissen auf lokaler Ebene von entscheidender Bedeutung. Im Rahmen der heutigen Veranstaltung haben wir den Ärztlichen Kreis- und Bezirksverbänden in Bayern anhand von Best-Practice-Beispielen wertvolle Impulse und Handlungsempfehlungen gegeben, damit sie solche Allianzen in ihren Landkreisen und Kommunen erfolgreich initiieren können“, erklärt Bayerns Ärztekammerpräsident Dr. Gerald Quitterer.
Schon mit einfachen, kostengünstigen Maßnahmen, wie der Einrichtung kühler Rückzugsorte, der Anpassung von Lüftungsstrategien oder der Benennung von Verantwortlichen für den Hitzeschutz, ließen sich vor Ort wirkungsvolle Fortschritte erzielen.
Professor Dr. Harald Lesch betont: „Extremwetter als Folge der Klimakrise haben in den letzten Jahren viel schneller zugenommen als erwartet. Daher geht es jetzt darum beim Klimaschutz und beim Hitzeschutz zu handeln. Entscheidend dafür ist Umsetzung in Landkreisen und Kommunen. Dort können Gesundheitsberufe im Zusammenspiel mit anderen Berufsgruppen zeigen welche Schlüsselrolle die Energiewende für den Erhalt unserer Gesundheit hat und wie Hitzeschutz für Risikogruppen und die Bevölkerung in den verschiedenen Lebensbereichen als Priorität integriert werden kann.“
Dr. Martin Herrmann fügt hinzu: „Bisher sind wir auf den Katastrophenfall durch Hitze wie z. B. durch einen langanhaltenden Hitzedom schlecht vorbereitet. Das müssen wir schnell in den Landkreisen und Kommunen ändern. Und es muss uns gelingen Hitzeschutz in Stadt- und Landschaftsentwicklungsprojekten sowie bei der Wärme- und Bauwende zu einem Kernziel zu machen.“
Dr. Marc Block ergänzt: „Um vom Reden ins Handeln zu kommen, finden wir auf kommunaler Ebene viele Partner, die sich für unterschiedlichste Themen des Umweltschutzes engagieren. Es lohnt sich immer, Netzwerke zu knüpfen und Synergien zu nutzen!